Heute erkunden wir unser langersehntes Ziel, die Lutherstadt Wittenberg. Es ist schön, wenn am Morgen nicht alle Sachen ihren Weg zurück in unsere Tasche finden müssen und wenn das Auto nicht gepackt werden muss. Plötzlich ist man so entspannt und hat so viel Zeit am frühen Morgen, dass es sich lohnt ausgiebig zu frühstücken.
Nach diesem Frühstück brechen wir bei Sonnenschein in die Lutherstadt auf. Unser erstes Ziel ist das Lutherhaus. Auf dem Weg dahin, durch die lange Fußgängerzone Wittenbergs, werden wir von einigen Buchhandlungen, Apotheken und dem großen Töpfermarkt, der an diesem Wochenende stattfindet, aufgehalten. Das ist aber alles andere als schlimm, denn wir haben ja Zeit. Am Lutherhaus angekommen schauen wir sowohl die Dauerausstellung, als auch die Sonderausstellung zu „95 Schätze, 95 Menschen“ an. Was für eine tolle Sammlung von Ausstellungsstücken und Inhalten, die wir dort besichtigen können.
Am späten Nachmittag besuchen wir, da wir morgen zu früh abreisen, um den Gottesdienst um 10.00 Uhr mitzuerleben, die Stadtkirche St. Marien um einen Gottesdienst in englischer Sprache, nach amerikanischem Modell zu feiern. Das war ein tolles Erlebnis und lässt uns unsere Tour gleich enden, wie wir sie in St. Anna am 10.9. begonnen hatten.
Zur Krönung des Abends allerdings machen wir die Innenstadt Wittenbergs unsicher. Zugegebenermaßen hatten wir uns ein wenig mehr Leben in der Stadt an einem Samstagabend vorgestellt, damit kann Wittenberg aber nicht dienen. Nachdem sich die Auswahl der Kneipen durchaus gering hält, entscheiden wir uns, abschließend für eine bürgerliche, den Wittenbergern gleiche Kneipe, die uns knapp 30 Jahre zurück versetzt. Nach einem isotonischen Kaltgetränk verabschieden wir uns dankbar und reisen zurück in die Jugendherberge, ins 21. gesamtdeutsche Jahrhundert.

Hiermit schließen wir unseren Blog über die große Tour nach Wittenberg. 843 Kilometer sind wir mit voller Vorfreude, strahlenden Gesichtern, von Anstrengung und Motivation geballt, gefahren. Alle Körperteile sind noch dran, keines haben wir auf Kopfsteinpflaster oder an Bergstichen verloren. Alle sind gesund mit einem Strahlen übers ganze Gesicht angekommen. Vielen, vielen Dank all unseren Sponsorinnen und Sponsoren, unseren Unterstützenden in jeglicher Form, egal ob zuvor oder während der Tour und danke unserem Herrn, dass er bei jedem Tritt in die Pedale bei uns war. Es war eine großartige Reise.