Georgien – Teil 2 – ein Liveticker zum ersten Tag

Flug von Istanbul nach  Tbilisi (Mitternachtsmenü!)

4:00 Uhr – abenteuerliche Fahrt! Taxifahrer fahren scheinbar alle gleich! (weltweit)

6:00 Uhr – Ankunft. Wir trinken gemeinsam Tee und erstes Kennenlernen. Anschließend legen wir uns noch ein bisschen hin (bitter nötig!)

11:00 Uhr – Nun wird gemeinsam gefrühstückt / „gemittaggegessen“. Zusätzlich stößt noch eine baptistische Gemeinde aus Hamburg zu uns, welche die hiesige baptistische Gemeinde besucht.

Georgische Nussstangen in Weinmantel

15:00 Uhr – Es treffen die Gemeindemitglieder von Ninos Mutter ein und wir halten einen gemeinsamen Gottesdienst mit Abendmahl! Ein tolles Erlebnis – besonders schön die Lieder welche in beiden Sprachen existieren. Der Text trennt uns nicht, da die Melodie das Wesentliche, das Wichtige, das Verbindende zeigt!

18:00 Uhr – Guga und Jota bringen uns zu einer nahegelegenen Kirche. Die imposante georgisch-orthodoxe Anlage umfasst zusätzlich ein Mönchskloster, sowie eine Wehranlage. Gemeinsam bildeten sie ein wichtiges kulturelles wie religiöses Zentrum der Region.

20:00 Uhr – Wir essen in einer schönen Runde gemeinsam und lassen den Abend ausklingen.

Unsere Reise nach Georgien – Teil 1

Diese Reise ist eine Reise ins Unbekannte. Für Nino ist es eine Reise nach hause. Wir freuen uns sehr, dass sie uns eine Woche lang ihr Land zeigen wird.

Wir starten kostengünstig mit dem Bayernticket zum Münchner Flughafen. Der Zug ist rappelvoll (Oktoberfest), die Stimmung ist gut und wider Erwarten schaffen wir den Umstieg in die S-Bahn in München.

In München wird unsere Gruppe komplett, denn Patricia wartet dort auf uns. Jetzt kann es wirklich losgehen.

Wir checken also ein. Turkish Airlines erlaubt 30 kg Gepäck pro Person. Wir nutzen diesen Anlass und bringen unserer Gastgeberin einen Staubsauger mit. Den hatte sich ihr Sohn gewünscht. Wir hoffen also, dass dieser Staubsauger in seinen Händen das Haus säubern wird. Weiteres Gepäck ist neben diversen deutschen Köstlichkeiten: ein Stein aus St. Anna. Er soll in der Peace Cathedral eingemauert werden. Es ist ein Ziegel, der die Friedensstadt Augsburg mit Tiflis verbinden soll.

Der Flug mit Turkish ist ein Erlebnis. Er gibt gutes Essen und prima Kaffee und Tee. Warum nur essen aber die anderen Fluggäste nicht auf? Das verstehen wir nicht! Das Essen ist doch umsonst!?

Die Reise dauert eine ganze Weile, sodass wir genug Zeit haben, unsere Reiseunterlagen zu wälzen und Nino auszufragen, ob das Geschriebene stimmt. Sie bringt uns auch noch ein paar Worte auf Georgisch bei, aber einen Bischof „Onkel“ zu nennen, wie das üblich ist, werden wir nicht übers Herz bringen.

Der Aufenthalt in Istanbul ist weniger shoppinglastig als erwartet. Die berühmten Läden befinden sich nicht in der Transitzone. Dafür laufen viele bis an die Zähne verschleierte Damen an uns vorbei. Wir trinken daraufhin Erdogan-Protest-Bier und essen viel Turkish-Delight.

Weil es nichts zu tun gibt, spielen wir Stadt-Land-Fluss und unterhalten uns.

Kurz vor Mitternacht geht es weiter nach Tiflis.

Ninasema Kiswahili! … Grüße von Jenny

Mein Aufenthalt in Tansania macht es unerlässlich die Landessprache Suaheli (Kiswahili) zu sprechen. Die Gastfamilie, in der ich lebe wird ausschließlich Suaheli sprechen und auch in der Organisation REZA werden alle Projekte in erster Linie in der Landessprache an die Bevölkerung herangetragen.

Um dafür gut vorbereitet zu sein, ist es Pflicht vor der Projektarbeit vor Ort an einem Crashkurs für Suaheli teilzunehmen. Dafür werden ehemalige Projektteilnehmer*innen gebeten diesen Kurs vorzubereiten. Im ländlichen Asche, bei Göttingen habe ich binnen 7 Tage gelernt, mich auf Suaheli zu unterhalten. In  7 Tagen wurden jedoch nicht nur ein wenig Vokabeln und Phrasen auswendig gelernt, sondern in einem sehr gut strukturierten Sprachkurs Passivsätze, Konditional, Vergangenheitsformen, Uhrzeiten, Adverben, Temporalsätze und vieles mehr erklärt und in zahlreichen Übungsblättern angewendet! Neben dem Intensivkurs Suaheli, konnte ich diesen Kurs ebenfalls dafür nutzen mehr über Tansania zu lernen (an einem Abend wurde tansanisch gekocht und mit den Händen gegessen) und andere Projektteilnehmer*innen kennenzulernen. Jetzt fühle ich mich sehr gut vorbereitet und werde bis zur Abreise möglichst viele Vokabeln pauken!

Ich freue mich noch auf die ein oder andere Spende, da ich meine Spendensumme noch nicht vollständig erreicht habe! Falls ihr dazu mehr Informationen wünscht, klickt auf den Spendenbutton oder schreibt mich an!

Sonnige Grüße Jenny

Teil 14 – Wittenberg am 23.09.2017

Heute erkunden wir unser langersehntes Ziel, die Lutherstadt Wittenberg. Es ist schön, wenn am Morgen nicht alle Sachen ihren Weg zurück in unsere Tasche finden müssen und wenn das Auto nicht gepackt werden muss. Plötzlich ist man so entspannt und hat so viel Zeit am frühen Morgen, dass es sich lohnt ausgiebig zu frühstücken.

Nach diesem Frühstück brechen wir bei Sonnenschein in die Lutherstadt auf. Unser erstes Ziel ist das Lutherhaus. Auf dem Weg dahin, durch die lange Fußgängerzone Wittenbergs, werden wir von einigen Buchhandlungen, Apotheken und dem großen Töpfermarkt, der an diesem Wochenende stattfindet, aufgehalten. Das ist aber alles andere als schlimm, denn wir haben ja Zeit. Am Lutherhaus angekommen schauen wir sowohl die Dauerausstellung, als auch die Sonderausstellung zu „95 Schätze, 95 Menschen“ an. Was für eine tolle Sammlung von Ausstellungsstücken und Inhalten, die wir dort besichtigen können.

Am späten Nachmittag besuchen wir, da wir morgen zu früh abreisen, um den Gottesdienst um 10.00 Uhr mitzuerleben, die Stadtkirche St. Marien um einen Gottesdienst in englischer Sprache, nach amerikanischem Modell zu feiern. Das war ein tolles Erlebnis und lässt uns unsere Tour gleich enden, wie wir sie in St. Anna am 10.9. begonnen hatten.

Zur Krönung des Abends allerdings machen wir die Innenstadt Wittenbergs unsicher. Zugegebenermaßen hatten wir uns ein wenig mehr Leben in der Stadt an einem Samstagabend vorgestellt, damit kann Wittenberg aber nicht dienen. Nachdem sich die Auswahl der Kneipen durchaus gering hält, entscheiden wir uns, abschließend für eine bürgerliche, den Wittenbergern gleiche Kneipe, die uns knapp 30 Jahre zurück versetzt. Nach einem isotonischen Kaltgetränk verabschieden wir uns dankbar und reisen zurück in die Jugendherberge, ins 21. gesamtdeutsche Jahrhundert.

Hiermit schließen wir unseren Blog über die große Tour nach Wittenberg. 843 Kilometer sind wir mit voller Vorfreude, strahlenden Gesichtern, von Anstrengung und Motivation geballt, gefahren. Alle Körperteile sind noch dran, keines haben wir auf Kopfsteinpflaster oder an Bergstichen verloren. Alle sind gesund mit einem Strahlen übers ganze Gesicht angekommen. Vielen, vielen Dank all unseren Sponsorinnen und Sponsoren, unseren Unterstützenden in jeglicher Form, egal ob zuvor oder während der Tour und danke unserem Herrn, dass er bei jedem Tritt in die Pedale bei uns war. Es war eine großartige Reise.

Teil 11: Halle an der Saale – Händel, Salz und Pietismus 675 km

Was für ein Start in den Tag: im Klostergut erwachen wir, die einen freudig über den Genuss und Luxus wunderbarer Betten, die anderen in voller Erwartung auf die Eucharistiefeier, die wir gemeinsam mit den Zisterzienserinnen feiern werden. Passend nach der Eucharistie lächelt die Sonne durch die Wolken und begrüßt uns zum Frühstück. Gemeinsam mit einer (großen) Gruppe von Senioren schlagen wir uns (erneut) um das Frühstück. Allerdings hier um einiges stilvoller.

Nach der Stärkung für den vor uns liegenden Tag starten wir die anstehenden ca. 40 km, die uns fast wie ein Witz vorkommen. Bereits nach 2,5h kommen wir trocken und ohne Zwischenfälle in Halle an der Saale an, denn nach einem Kaffee und einem Stück Kuchen ist für 14.00 Uhr eine Führung in den Francke’schen Stiftungen angesagt. Ein völlig in der Materie stehender Herumführer zeigt uns in über 2,5h die gesamten Stiftungen mit allem was dazu gehört; dazu auch die Stadt Halle von oben, von der Spitze des Hauptgebäudes der Stiftungen.

Zu aller Freude durften wir drei VertreterInnen der Hallensischen ESG begrüßen, die uns bei der Führung Gesellschaft leisteten. Wie schön auch von hier jemanden kennenzulernen.

Nach der ausführlichen Führung richteten wir uns in der Jugendherberge ein und nach einem OBI-Besuch wurde fachmännisch Tabeas hinterer Schlauch repariert (das Loch war dann leider doch nicht zu hören, sondern musste mit Wasser gefunden werden). Die anschließenden Abendbeschäftigungen könnten vielfältiger nicht sein: auf der Suche nach dem richtigen Dönermann, mit einem Finale bei Subway oder der Gemeindeabend der KSG (röm.-kath. Studierendengemeinde) Halle.

Morgen steht die letzte schwierige und vor allem lange Etappe an, so dass es sich lohnt früh schlafen zu gehen.

Teil 8: der Thüringer Wald und Eisenach (466 km)

Großes Bangen vor dem 8. Reisetag, der steilste Teil unserer gesamten Tour, lag heute vor uns: der Rennsteig durch den Thüringer Wald. Während wir uns mental darauf vorbereiteten, wartete ein wunderschöner Sonntags-Frühstückstisch auf uns, der uns perfekt auf den Anstieg vorbereitete.

 

 

Da in Wernshausen heute leider (oder glücklicherweise) der Gottesdienst wegen Krankheit ausfallen musste, starteten wir etwas früher als geplant Richtung Ruhla. Anfangs noch am flachen Werratal-Radweg entlang, bezwangen wir die ersten steilen Berge in Steinbach. Plötzlich stieg einer von uns hektisch vom Rad ab und durchsuchte alle seine Taschen nach seinem Handy und fand es leider nicht: er hatte es bei einer Pinkelpause einen Kilometer vorher verloren. Glücklicherweise stand er 5 min später wieder vor uns – mit Handy.

Überraschend gut und flott, getrieben von Donner und dunklen Wolken schafften wir den steilsten Teil auf 700 Höhenmeter. Als wir in Ruhla an geplanter Gaststätte ankamen, begann 2 Minuten später der strömende Regen mitunter mit Hagel und Gewitter. Verabredet waren wir hier mit den Eltern und der Oma einer unserer Mitfahrer, die ganz in der Nähe in Thüringen leben. In einer langen Pause, bei leckeren Thüringer Spezialitäten und Kaffee und Kuchen erholten wir uns und warteten auf den Sonnenschein.

Als 2 Stunden später der Regen aufgehört hatte, wartete der schönste Teil der Strecke auf uns, er führte uns steil bergab nach Eisenach – hier hieß es „laufen lassen“.

DCIM100GOPRO

Wegen einer falsch angegeben Hausnummer, standen wir zu Beginn fälschlicherweise vor einem Altersheim statt vor einer Jugendherberge. Dank Google Maps fanden wir die versteckte Herberge dann doch – die Straßenbeschilderung ist aber noch verbesserungswürdig 😉

Herzlich Willkommen im Osten: ein ganzer Flur mit 4 Zimmern und insgesamt 14 Betten für uns alleine! Doch wir dürfen keine Zeit verlieren, schnell das Gepäck abgelegt und los geht’s zur Wartburg. Nach einem 30-minütigen Anstieg durch den Wald, befinden wir uns kurzzeitig im 16. Jahrhundert und fühlen den Ereignissen nach. Mit einem strahlend blauen Himmel und einer tollen Aussicht auf den Thüringer Wald endet unser 8. Pilgertag.

 

 

 

S. Zeier

Teil 3 – Nürnberg Kilometer 175

Frühstücksei, FRUCHTSALAT, Nutella, Käseplatte, Mozzarella, Müslibar und alles, was das Herz begehrt – was für ein grandioses Frühstück! Mit einem solchen Frühstück starten auch die müden Seelen, die die zu weichen Betten kaum verlassen wollten und konnten, gut gerüstet in den Tag. Zwar fehlte es an Sonne, an guter Laune fehlte es uns allerdings nicht. Nur Herr Pfarrer konnte sich die gute Laune nur durch Hampelmänner am frühen Morgen erhalten, denn es fror ihn an das nackte Bein.

Mit einem kleinen Schlenker durch Weißenburg – auf Umwegen bis nach Ellingen – begann unser Tag. Hin zum Brombachsee, direkt nach Roth. Auf zwei quasi völlig verschiedenen, alternativen Routen waren wir unterwegs – eine Gruppe mit dem Fokus auf Geschwindigkeit und die andere konzentrierte sich auf Flora und Fauna, Landschaft und gutes Essen. Auch die direkte Wegbeschreibung wurden großen Wert gelegt – in der zweiten Gruppe.

Nach dem Besuch einer winzig kleinen Bäckerei mit drei Stühlen, der die Energiereserven wieder auffüllte, folgte etwas Unerwartetes. Ohne diesen Besuch wäre die folgende Überraschung kaum zu verkraften gewesen. Auf dem Weg nach Meckenlohe folgte eine unfertige Brücke in unmittelbarem Bauzustand, die weit und breit die einzige über die große Bundesstraße war. Also: Umleitung durch den schönen fränkischen Wald.
Schlussendlich war der langersehnte flache Fahrradweg am Main-Donau-Kanal erreicht. Dort weitgefehlt! Der Gegenwind machte uns schwer zu schaffen. Wie schön war es durch das Verkehrschaos der Nürnberger Innenstadt zu fahren, als sie dann endlich erreicht war – ohne Gegenwind!

Doch kurz vor dem Ziel (am Nürnberger Hafen) wurde auch die Geschwindigkeitsgruppe zurück geworfen. Ein fataler Zwischenfall bescherte uns einen herben Rückschlag. Da hatte doch Herr Pfarrer einen Platten – auch noch vorne! Also mussten alle mit geballter Kraft und Expertise den kaputten Schlauch durch einen neuen ersetzen. Als dann auch die Verkabelung des Vorderlichtes, schon beim ersten Versuch, wieder vollendet war, konnten die letzten fünf Kilometer hinter uns gebracht werden.

Zum krönenden Abschluss wurden wir zu einem phänomenalen und alle-Strapazen-vergessen-lassenden Mahl geladen. Bei Nürnberger Bratwürstchen, Kartoffelbrei und Sauerkraut gab es im Pfarrershause Baader einiges zu berichten und zu diskutieren. Vielen Dank, Familie Baader für diesen tollen Abend.

Teil 2: Weißenburg in Bayern – Kilometer 100,62

Was für ein Wetter, bei dem wir heute starten konnten! Sonnenschein und eine Morgenandacht in T-Shirt und kurzer Hose. Danach Sonnenbrille und Helm auf und los ging die wilde Tour durch das Donau-Ries hin zum Frankenland. Es ging bergauf und bergab, durch Wiesen und durch Wälder.

Schon nach den ersten paar Metern wurde die Euphorie aller kurz ausgebremst, als sich ein Teil der Gruppe bei einer scharfen Linkskurve vom Schilderwald verirren ließ. Aber nach kurzer Zeit war die Gruppe wieder vereint und mit voller Kraft konnte die Fahrt weitergehen.

Nächster Stopp war Monheim – dort gab es phänomenale Windbeutel schon vor den Toren der Stadt! Auch Luther speiste wohl schon dieses prachtvolle Sahnegebäck.

Nach dieser atemberaubenden Stärkung ging die Tour mit einer kleinen Dusche von oben weiter. Aber davon ließ sich niemand verunsichern. Es wurde fleißig in die Pedale getreten, so dass nach Weilheim und Otting, eine schlecht ausgeschilderte Umleitung in Möhren uns nach Treuchtlingen führte. Dort verließ uns die Beschilderung vollends, aber dank hilfsbereiten Treuchtlingern und GoogleMaps, war Abhilfe geschaffen.

Auf der Zielgerade nach Weißenburg, direkt neben der IC(E)-Linie, holte uns der Regen vom Regenradar schneller ein als erwartet. Wir trotzten der Feuchtigkeit und ruck zuck war Weißenburgs imposante Altstadt erreicht!

 

Eis essen, Kaffeetrinken, Weißbier genießen und die Andreas-Kirche sind unsere Nachmittagsbeschäftigung. Toll, wie schön, in Weißenburg zu sein.