Die Evangelische Studierendengemeinde Augsburg (ESG) durfte gestern eine spannende Kaffeeröstvorführung im Weltladen Augsburg erleben. Die Bildungsreferentin der Werkstatt Solidarische Welt, Sylvia Hank, führte in das Thema Kaffee und Fairer Handel ein, erklärte den Weg des Kaffees von der Pflanze über das Pflücken, vom Vorbereiten des Rohkaffees und seiner Ankunft in Deutschland bis zum Röstvorgang, den die Interessierten gleich live erleben durften. Röstmeisterin Angelika Haselböck röstete den milden Peru-Hauskaffee und weihte die Anwesenden in die Geheimnisse guten Kaffees ein.
Das laute Rattern der Röstmaschine, die herumwirbelnden Kaffeebohnen, die immer mehr Farbe annahmen, der langsam intensiver werdende Kaffeeduft und das Probieren der frisch gerösteten Bohnen am Ende ließen uns einen Workshop mit allen Sinnen wahrnehmen – Danke an den Weltladen für diesen spannenden und lehrreichen Workshop und danke für euren leckeren Kaffee!
Außerdem konnten wir uns gleich über unseren ESG-Kaffee informieren, den wir als Espressobohnen über den Weltladen beziehen:
Der Espresso ist eine Mischung: Er besteht zu 70% aus Arabica-Bohnen, die in Äthiopien angebaut wurden, und zu 30% aus Robusta-Bohnen aus Tansania.
- Den Robusta-Anteil bezieht der Weltladen von der Kagera Cooperative Union im Nordwesten Tansanias, wo hauptsächlich Robusta angebaut wird. Die KCU umfasst über 60.000 Kleinbauern und -bäuerinnen in 126 kleinen Kooperativen.
- Die Kaffeesträucher sind in den Mischanbau von Bananen, Mais, Süßkartoffeln und Kassava für die Selbstversorgung und den lokalen Markt integriert. Die Bio-Zertifizierung hat geholfen, das Einkommen der Bauern zu steigern; weiter wurde mit der Fairtrade-Prämie in die Infrastruktur investiert.
- Der Espresso besitzt einen vollen, breiten Körper in dem man Schokoladen- und Nussaromen wieder findet.
- Die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen der Kleinbauern und -innen hat immer oberste Priorität. Der Kaffeeanbau erfolgt unter Schattenbäumen in Mischkultur. Es muss nicht bewässert werden, die Bodenfruchtbarkeit bleibt erhalten und der Kaffeeanbau trägt zum Erhalt von Biodiversität und Wasserqualität bei! Die Aufbereitung der hochwertigen Arabica-Kaffeekirschen erfolgt zwar nass („washed“), weil nur so die hohe Qualität erreicht wird. Die Abwässer werden aber in biologische Kläranlagen geleitet. Die Kritik an Kaffee wegen eines zu hohen Wasserverbrauchs trifft also auf fair gehandelten und biologisch angebauten Kaffee nicht zu.
Wer von euch Leser*innen kommt also demnächst wieder auf eine Tasse Kaffee in der ESG-Cafete vorbei 😋 ☕️ ?
Henriette Seydel