Wir haben uns auf unserer Reise über jedes Frühstück gefreut, denn wir können es sehr schätzen, dass andere Menschen es für uns zubereiten. Heute Morgen erfreut uns der Anblick von zu Röschen gefalteten Salamischeiben, gefächerten Gurken und geräucherter Leberwurst. Es ist ein Festmahl!
Gut gestärkt starten wir, heute allerdings nicht auf dem Fahrrad, sondern zu Fuß. Pfarrer i.R. Rothe zeigt uns seine Stadt. Wir singen, fragen, hören zu. Es gibt viel zu sehen: die Stadtkirche, die Schlosskirche, Bären und Inschriften auf den Häusern. Fast zwei Stunden sind wie im Flug vergangen.
Danach machen wir uns auf die Reise unserer letzten Etappe entlang des Elberadwegs. Wir strampeln gegen den Wind. Einmal müssen wir übersetzen, bemerken aber glücklicherweise frühzeitig, dass die angesteuerte Fähre in Pretzsch nicht in Betrieb ist. Wir setzen also in Pretin über.
Auf halber Strecke findet die Mittagspause mit Russischem Zupfkuchen auf dem Elbdamm statt. Zu uns stößt eine Gruppe verwirrter Norweger, die ebenfalls eine Fähre suchen. Wir können ihnen elegant auf Norwegisch den Weg übers Wasser beschreiben. Danach noch einmal ca. 30 km und wir sind in Wittenberg. Besonders schön war die Begegnung mit einem sportlichen Wildschwein, das versuchte, mit uns auf dem Feld um die Wette zu rennen.
Wittenberg überrascht uns mit erstaunlich vielen Besuchern. In der Jugendherberge haben wir junge lebhafte Zimmernachbarn und auch im Brauhaus ist viel los. Uns wird morgen sicherlich nicht langweilig werden in der Wiege der Reformation.