Tag 9: Erfurt: das mittelalterliche grüne Herz Deutschlands
Nach einer relativ lauten Nacht mit über 20 endpubertierenden SchülerInnen erwachen wir, unterhalb der Wartburg ruhend, in der Jugendherberge Eisenach. Wir starten unsere heutige Tour dezimiert, denn es gibt zwei BeifahrerInnen. Neben dem üblichen Einkauf steht heute nämlich auch ein Waschgang an.
Die Radlertruppe fährt freudig los, stets behütet und beschützt von der Wartburg im Rücken. Zwar ist der Weg nicht ganz klar, aber nach einigen Konsultationen der vorgegebenen Wegbeschreibung, in Verbindung mit Google Maps, schaffen wir es, den schönen Radweg, der auf einer ehemaligen Bahntrasse verläuft, zu finden. Um dem Verkehr der B84 auszuweichen, beschließen wir, lieber eine Stunde durch die saftigen und matschig-grünen Wiesen Thüringens stetig bergauf zu waten bis uns das Wasser durch die Zehen sprudelt.
Nachfolgend gibt es herzlich wenig zu berichten, denn der Weg war einfach topp. Pünktlich zur Mittagspause erscheint Frau Sonne und beglückt uns, nicht nur mit blauem Himmel und wenig Wolken, sondern noch dazu mit vorgewärmten Bänken vor der leider verschlossenen Kirche in Goldbach. Unser Serviceteam vollendet den Genuss durch das mitgebrachte mittägliche Picknick.
In Erfurt angekommen, gestaltet sich die Suche nach der JH besonders einfach, dank Google Maps. Schon nach zehn Minuten sind wir da!!! Und dann geht es weiter: wir machen Erfurt unsicher. Besonders die BRD (vs. DDR) Verwurzelten unter uns betonen die außerordentliche Schönheit der thüringischen Landeshauptstadt, durch die uns unsere einheimische Mitfahrerin sachkundig führt. Nur wenn man in dieser Stadt steht, kann man sich überhaupt vorstellen, wie sich wohl Luther am Ende des Mittelalters gefühlt haben muss. Allerdings der Gedanke an seinen Dialekt sorgt für Irritationen. Wir lassen uns davon aber nicht abschrecken, sondern genießen den Abend mit Tabeas langersehnter Bratwurst in der Hand. Wohl bekomm’s!
P. Heutling & T. Baader